Forschungsgruppe Kursächsische Postmeilensäulen

Steinformen

Von Uhlmann wurden nach vorher vorgelegten Probesteinen mit Rechnungslegung vom 31. August 1861 insgesamt 1.362 Meilensteine aller Arten gefertigt. Sie waren mit insgesamt 545 großen, 1.045 mittleren und 1.002 kleinen Kronen bestückt. Da Uhlmann nicht in der Lage war, den Auftrag kurzfristig zu erfüllen, hatte er diesbezügliche Aufträge an andere Steinmetzbetriebe weiter gegeben. So wurden z.B. für den Annaberger Bezirk die Steine von der Firma Hertzsch in Naundorf bei Pirna hergestellt und angeliefert. Sie wurden alle aus Cottaer Sandstein gefertigt und bis 1866 aufgestellt. Als Maße für die Steine galten die damalige sächsische Elle und der sächsische Zoll. Für eine kleine Meile standen 7.500 Meter, die 13.241,978 Dresdner Ellen ergaben. Daraus errechnete sich die Elle zu 56,638 cm. Der sächsische Zoll betrug 2,706995 cm.

   Stationssteine
Sie standen am Anfangs- oder Endpunkt eines oder mehrerer Postkurse und waren ein- oder mehrseitig mit den an den Kursen liegenden Poststationsorten sowie dazwischen liegender Städte und deren Entfernung in Meilen beschriftet. Bei Poststationen außerhalb der Landesgrenze wurde auch die Entfernung bis zur Grenze mit angegeben. Stationssteine hatten zwei, drei oder vier beschriftete Spiegel. Sie trugen auf jedem Spiegel eine große sandsteinfarbene gusseiserne Krone (9 cm Dübelabstand). Die Regelmaße betrugen 3 ½ Elle (198 cm) hoch bei quadratischem Grundriss mit einem Seitenmaß von 1 Elle (57 cm).

Halbmeilensteine
Sie standen immer zwischen den Ganzmeilensteinen, trugen keine Inschriften und hatten zwei kleine sandsteinfarbene gusseiserne Kronen (5 cm Dübelabstand). Die Regelmaße betrugen 1 ¾ Elle (99 cm) hoch bei quadratischer Grundriss mit einem Seitenmaß von 16 Zoll (43 cm).

Abzweigsteine
Sie standen an Straßenabzweigungen, an denen laut Vermessung kein Meilenstein vorgesehen war. Auf der Vorderseite in Richtung Abzweig standen der oder die Namen der nächsten Poststation ohne Entfernungsangabe. Abzweigsteine gab es auch mit drei oder vier Spiegeln und mit eingehauenen Richtungspfeilen. Sie trugen in der Regel eine mittlere Krone bzw., je nach Anzahl der beschrifteten Spiegel, auch mehrere mittlere sandsteinfarbene gusseiserne Kronen (7 cm Dübelabstand). Die Größe dieser Steine entsprach i.d.R. der eines Ganzmeilensteines.

Grenzübergangssteine

Sie standen an den Grenzen des Königreichs Sachsen. Sie waren nur einseitig mit einer mittleren sandsteinfarbene gusseiserne Krone (7 cm Dübelabstand) ausgestattet und der Inschrift „Kr. Sachsen“ betitelt. Diese Beschriftung befand sich auf sächsischer Seite. Die Größe dieser Steine entsprach der eines Ganzmeilensteines.